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Auction 139:

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  Auction 139
 


 
139-439

Lauriol,L.


Estimate: 180,00 €

 
Souvenirs d'un ancien colonial. 28 annees dans les colonies francaises. Inedit. Tome I et dernier. Orig.-Typoskript auf Papier, Nimes 1948. Mit gedr. Titel u. 1 mont. Orig.-Photogr. 688 S., 2 Bl. Hldr. d. Zt.  
 
Unveröffentlichtes Typoskript der Memoiren des biographisch nicht nachweisbaren, wahrscheinlich im südfranzösischen Nimes beheimateten Verwaltungsbeamten Louis Lauriol, die er im Rückblick von mehr als 30 Jahren zu Papier gebracht hat. Lauriol reflektiert darin seine Erlebnisse während verschiedener, meist mehrjähriger Aufenthalte in folgenden französischen Strafkolonien: Guinea (Oktober 1897-März 1898; Seiten 22-118), Senegal (März 1898-August 1900; Seiten 119-204), Madagaskar (März 1901-April 1904; Seiten 205-282), Tonkin (Februar 1905-März 1911; Seiten 282-399 und Seiten 573-688) sowie Französisch Guayana (März 1911-Mai 1919; Seiten 400-551). Mit einem hervorragenden Gedächtnis ausgestattet schildert Lauriol neben seiner Arbeit im Nachschub- und Versorgungswesen detailliert auch die Arbeitswelt der gemeinsam mit ihm beschäftitgen Militärs und Hilfsarbeiter - eine Fundgrube für die Kenntnis der Alltagsverhältnisse und Lebensbedingungen in den Orten, an denen er lebte, so etwa in Conakry, der Hauptstadt Guineas, Cap Diego auf Madagaskar, Hanoi in Vietnam und Saint-Jean de Maroni im südamerikanischen Guayana. Die wohl spektakulärsten Information erhält der Leser in dem 150 Seiten starken Kapitel, in dem Lauriols seinen achtjährigem Aufenthalt in der berüchtigten Sträflingskolonie von Französisch-Guayana Revue passieren lässt. Das Sträflingslager ist dem modernen Leser durch die Verfilmung von Henri Charrieres autobiographischem Roman Papillon ein Begriff. Lauriol war während seines Aufenthalts von März 1911 bis Mai 1919 im Versorgungssektor des Zentrallagers beschäftigt und verantwortlich für die Versorgung der ca. 2000 Sträflinge. Während seiner Arbeit fand er genügend Zeit, das alltägliche und den Wärtern oft verborgene Geschehen im Lager zu beobachten und zu ergründen: Wer waren die Flüchtlinge? Wohin und mit welchen Mitteln unternahmen sie ihre (gescheiterten) Fluchtversuche? Was hatten sie für heimliche Aktivitäten? Was trieb sie in den Suizid? etc. Ferner macht er Detailangaben über ihre Verpflegung und die täglichen Rationen, die Inhaftierung in Ketten usw. Ungewöhnliches, über einen Zeitraum von 28 Jahren geführtes Dokument über ein Kapitel der imperialistischen Kolonialgeschichte, von dem sich wohl nur wenig authenische Erfahrungsberichte erhalten haben. Die eingebundene Photographie zeigt ein Portrait Lauriols. - Anfangs und am Schluss im Bug etw. sporen- und wasserfleckig sowie mit Verfärbungen im Papier, hinterer flieg. Vors. lose.
 
Lauriol,L. | Bild Nr.1Lauriol,L. | Bild Nr.2Lauriol,L. | Bild Nr.3

Lauriol,L. | Bild Nr.1

Lauriol,L. | Bild Nr.2

Lauriol,L. | Bild Nr.3

Estimate:
180,00 €
 
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