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85-980 Stern,I.F.
Die linke Massematten der hochlöbliche Jüdenschaft. Die Spitzbubereyen und Gaunerstreiche der Juden. Meißen, Goedsche, o. J. (1833). Mit lithogr. Frontisp. und lithogr. Titel. VIII, 126 S., 1 Bl. (Anzeigen). Stark läd. Brosch. d. Zt. mit eingeb. Orig.-Broschur.
Erste Ausgabe. - Goed. XV, 1130, 12. Holzmann-B. III, 3897. - Unter dem Pseudonym Itzig Feitel Stern erschienene humoristisch-satirische Texte in einem stark fränkisch eingefärbten jiddischen Idiom. - Als Verfasser dieses antijüdischen Pasquills und einer Reihe weiterer ähnlicher Schriften, erschienen 1826-1938 (!), auch eines "Lexikons der jüdischen Geschäfts - und Umgangssprache", galt lange der Sozialpädagoge, Lieddichter und Patrimonialrichter Heinrich Holzschuher (1798-1847); seit Ludwig Göhring schien dies widerlegt durch dessen Beitrag "'Itzig Feitel Stern'. Leben und Werke eines bisher im Dunkel gebliebenen fränkischen Schriftstellers" (in der "Zeitschrift für Bücherfreunde" 20, 1928, S. 114-120), und in vielen Bibliotheken und bibliographischen Werken folgte man Göhring (auch wir in früheren Katalogen) und setzte Stern mit dem als Jurist in verschiedenen mittelfränkischen Orten tätigen Johann Friedrich Sigmund Freiherrn von Holzschuher (1796-1861) gleich. Nun sieht freilich alles danach aus, daß diese revidierte Enthüllung der Identität des Itzig Feitel Stern abermals revidiert werden muß, und zwar auf Grund der fundierten Untersuchungen von Alfred Klepsch, Redaktor des Ostfränkischen Wörterbuches, der in einem Aufsatz mit dem Titel "Jiddische Mundartdichtung von Nichtjuden aus Franken" (im "Jahrbuch für fränkische Landesforschung" 68, 2008, S. 169-201) dargelegt hat, unseres Erachtens überzeugend, daß doch der alte Heinrich Holzschuher zumindest für die unter Sterns Namen veröffentlichten Schriften, die von 1826 bis 1835 erschienen, der wahre Urheber ist, nicht der von Göhring installierte Freiherr. - Lagen tls. lose, gebräunt und stark fleckig.
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Nächste Auktion 133
findet von 2. - 4. Mai 2024 statt
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