139-3342
Hopfer.
Estimate: 9.000,00 €
Opera Hopferiana. Frankfurt, Silberberg, (1802). Qu.gr.Fol. (37 x 51 cm). Mit 89 (statt 92) Eisenradierungen von Daniel, Hieronymus u. Lambert Hopfer auf 51 (statt 53) Tafeln. 3 (statt 4) Bll. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Deckeltitel. (Fleckig u. beschabt, Ecken bestoßen).
Hollstein German XV, S. 33 ff. (mit Tafelverz. nach den Bartsch-Nrn.); Ornamentstichkat. Bln. 3; Brunet III, 303. - Prachtvolles und äußerst seltenes Ornamentwerk. Der Nürnberger Kunsthändler David Funck hatte im 17. Jahrhundert 230 Platten der Augsburger Künstlerfamilie Hopfer gekauft, in den Platten nummeriert (die sogenannte 'Funck-Nummer') und verbreitet. Um 1800 erwarb dann der Frankfurter Verleger Silberberg noch 92 dieser Platten, die er reinigen ließ und in einer limitierten Auflage von 60 Exemplaren in gebundener Form herausgab (vgl. Staatsbibl. Bamberg online). Daniel Hopfers "große Bedeutung für die Kunstgeschichte liegt darin, daß er, von der dekorativen Waffenmalerei, der Waffenätzung ausgehend, vermutlich als erster das Ätzverfahren in den Dienst der graphischen Künste stellte... H. bediente sich bei seinen Radierungen, wie seine Söhne, dünner eiserner Platten. Wahrscheinlich durch seine Drucke werden andere Künstler seiner Zeit, wie Urs Graf, Burgkmair, vor allem Dürer, zu Versuchen und Arbeiten in der neuen Technik angeregt worden sein" (Thieme-B. XVII, 474 ff.). Die Radierungen zeigen Ornamente und Renaissance-Alphabete, häufig mit Grotesken gefüllt, Altäre, Brunnen, Porträts Karls V., Maximilians I., Martin Luthers und des Erasmus von Rotterdam, Prunkgefäße, Wappen sowie figürliche Szenen, darunter einige nach Albrecht Dürer. - Stockfleckig, zu Beginn u. am Ende stark. Vorstücke u. erste 3 Taf. vor allem unten wasserfleckig. Titel mit hs. Besitzvermerk. 1. Taf. beschnitten u. rundum angerändert, 2 Porträts unten mit gr. Abreibungen od. Rasurstellen (mit Schrift bzw. Bildverlust), 1 Taf. gelockert, Titel u. ca. 4 Taf. mit teils längeren rep. Randeinrissen (1 bis in das Bild), davon die beiden letzten Taf. auch mit ergänztem Eckabriss; letzte Taf. ganz verstärkt. Fehlen 1 Bl. Vorstücke (Index) u. 2 Taf. mit 3 Radierungen (Sprüche Salomons sowie die Porträts von Nero u. Galba). - Magnificent and extremely rare ornamental work with 89 (of 92) iron etchings originally designed by Daniel Hopfer and his sons Hieronymus and Lambert. Hopfer's descendant David Funck acquired 230 of their original plates, engraved numbers into them (the so called 'Funck numbers'), and re-printed them around 1686-1700. And about a century later, 92 of these plates were acquired by Silberberg and re-re-printed in the Opera Hopferiana. - Foxing throughout, heavier at beginning and end. Dampstaining to printed text and first 3 plates, especially at bottom. Ms. ownership inscription to title. 1st plate trimmed and remargined, 2 portraits with abrasions or shavings (with loss of text reps. image), 1 plate loosened, title and c. 4 plates with longer rep. marginal tears (1 into image), of which the last 2 plates also have rep. corner tear-offs.; final plate completely reinforced. Bound in contemp. half-calf, stained and rubbed, corners worn. Lacking printed index and 2 plates with 3 etchings (Salomon's sayings and the portraits of Nero and Galba).
