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94-2810

Thurneisser zum Thurn,L.


 
Pison, Das erst Theil. Von Kalten, Warmen, Minerischen und Metallischen Wassern, sampt der vergleichunge der Plantarum und Erdgewechsen 10. Bücher. Ffo., Eichorn 1572. Fol. Mit breiter Holzschn.-Titelbordüre, Holzschn.-Portrait des Verfassers (Medaillon in der wiederholten Titelbordüre) u. mehreren Textholzschn. 10 Bl., 420 S., 27 Bl. Ldr. um 1900.  
 
VD 16, T 1183. Durling 4356. Wellcome I, 6293. Ferguson II, 452. Erste Ausgabe. - In diesem Werk behandelt Thurneisser auf Grund der chemischen Zusammensetzung die Heilkräfte des Wassers, zuerst im allgemeinen, dann nach Besprechung der zur Vornahme von Analysen nötigen Instrumente, die Bereitung künstlichen Bäder. Im speziellen Teil beschreibt vor allem die Flüsse Deutschlands und der angrenzenden Länder. Kurfürst Johann Georg von Brandenburg schenkte ihm besondere Beachtung, weil es Gold- und Edelsteinfunde den meisten Flüssen und Bergen seines Landes zuschreibt. "Ein nach Flußläufen geordnetes Werk über deutsche Bäder, das erste, das auch eingehend Norddeutschland berücksichtigt" (Martin, Badewesen, 280). - "Den Flüssen wurden nicht nur medizinische, sondern auch moralische Wirkungen zugeschrieben. Das Havelwasser z.B. sollte schwer und ungesund sein und Frauen, die davon tränken, böse und klatschsüchtig machen. Neben solchen phantastischen Behauptungen enthält der 'Pison' andererseits verständige Angaben über die Pflanzen und Gesteine der Mark" (ADB XXXVIII, S. 226 f.). - Der Autor, 1530 in Basel geboren, musste nach Goldschmiedelehre u. anschließender alchemistischer Tätigkeit 1548 von dort fliehen und führte ein unstetes, abenteuerliches Leben. 1558 war er Leiter der Silberbergwerke in Tirol, 1559 Anatom in Innsbruck, 1560-65 auf weiten Reisen, 1571 wurde er "Hofalchimist" und Leibarzt des Kurfürsten von Brandenburg, dessen Gemahlin er geheilt hatte. In Berlin richtete er als dessen Günstling eine Buchdruckerei (die erste bedeutende) im Grauen Kloster ein. Er fabrizierte Heilmittel, erstellte Horoskope, bis er als Geisterbeschwörer verdächtigt, 1584 fliehen musste. Von seiner dritten Frau zur gleichen Zeit des Ehebruchs und der Verschwörung mit dem Teufel angeklagt, floh Thurneysser abermals und starb schließlich arm und elend in einem Kloster in Köln 1596. - Tls. etw. stockfleckig u. wasserrandig, le. Bl. knittrig u. mit Einriß, Titelbl. mit Besitzverm.
 
Thurneisser zum Thurn,L. | Bild Nr.1

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