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Auktion 133:

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  Auktion 57
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57-164

Französisches Stundenbuch.


 
Paris (?) um 1520. Pergament. 110 (von vermutlich 112) Blättern. Neuere Lagenzählung. Alte Reklamanten von der Hand des Schreibers. Blattgröße 18,7 x 11,5 cm. Schriftspiegel 13,7 x 7,5 cm, 17 Zeilen Schrift: charaktervolle französische Bastarda-Kursive von einer Hand, braune Tinte. Brauner Halblederband mit großer blindgeprägter Raute auf beiden Deckeln, 17. Jh. (?)  
 
Inhalt: Lateinisches Stundenbuch, wahrscheinlich für den Gebrauch von Paris bestimmt. a 1r - a6v Kalendar, bir - i6r Marienoffizium. In das Marienoffizium sind zu den einzelnen Gebetstunden die entsprechenden Teile der Offizien De sanctis. De cruce. De sancto spiritu, De conceptione b. Mariae eingefügt, i6r - j6v Bußpsalmen, j6v - k4v Litanei mit Gebeten, k4v - o3v Totenoffizium. Es fehlt vermutlich je ein Bl. am Schluß und nach d6. Buchschmuck: Der sehr einheitliche qualitätvolle Buchschmuck beeindruckt vor allem durch 12 Zierseiten, die mit breiten, von schwarzen Begrenzungslinien eingefassten Goldgrund- Rahmen umgeben sind, die mit Grisaille-Malereien ausgefüllt sind. Diese Bordüren sind ein instruktives Beispiel, wie sich um 1520 der neue italienische Renaissancestil in der französischen Buchmalerei durchsetzt. Auf Bl. c5v (s. Abb.) bewegt sich die Wahl der Motive (Akanthus-Zweige, Vögel, Vierfüßler) noch ganz im traditionellen Rahmen. Bei der Farbigkeit sind aber die Grautöne schon dominant und andere Farben wie Grün, Blau, Gelb und Braun werden nur noch dezent eingesetzt (vgl. auch d5v) und im weiteren Fortgang der Arbeit ebenso vermieden wie der besagte Akanthus-Dekor (s. Abb.4v]_Das Stundenbuch ist durchgehend mit einer großen Anzahl ein- bis dreizeiliger, quadratisch bis rechteckig goldfarben grundierter Initialen ausgestattet, die ebenfalls in Grautönen, aber meist mit kräftiger Weißhöhung gestaltet sind. Erhaltungszustand: Infolge späteren Buchbeschnitts sind die Zierseiten teilweise an einzelnen Stellen leicht angeschnitten, und es ist der Goldschnitt größtenteils verloren. Die Bl. f4 - g l (5 Bl.) mit unterschiedlich starken Feuchtigkeitsrändern und -flecken. Die Bl. e7v - t2r (4 Seiten) gleichmäßig angeschmutzt. Die Goldgründe stellenweise etwas berieben, bzw. verblasst. Dem Stundenbuch sind vorn 4, hinten 5 Perg.-Bl. - wohl zum ursprünglichen Bestand gehörend - beigebunden, von denen vorn 3 Seiten mit französischen und lateinischen Gebeten beschrieben sind (Kursive des 15. Jh's), die hinten von einer Hand des 17./18. Jh's transskribiert sind. Auf dem Vorderdeckel innen ist ein Pap.-Bl. aufkaschiert mit einer mehrfarbigen Darstellung der Lanze des Longinus, mit Beischrift und Umschrift (15 Jh.). Longinus ist auch im Kalendar des Stundenbuchs vertreten (15. März)!
 
Französisches Stundenbuch. | Bild Nr.1

Französisches Stundenbuch. | Bild Nr.1

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findet von 2. - 4. Mai 2024 statt



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