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Auktion 133:

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  Auktion 65
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65-10

Antiphonariu(m),


 
Dia pia Canonicarum horarum cantica:secundu(m) ordine(m) atq(ue) vsum Ecclesie et diocesis Monasterien(sis): co(m)plectens iam primum summa diligentia excusum. Köln, H.Alopecius 1537. Gr.Fol. 501 (recte 490, Zählung springt von 319 auf 330 u. von 491 auf 493) num. Bl. Mit großer Holzschn.-Titelbordüre (3 Leisten und 8 Holzschnitte u. zahlr. tls. figürl. Initialen. In gotischer Neumenschrift auf Fünfliniensystem gedruckt. Spät. Ldr. über Holzdeckeln mit 7 (von 8) Messing-Eckbeschlägen, 1 (von 8) Buckel aus Horn u. 2 Schließen (Spangen fehlen). (Rckn. mit Ldr. professionell erneuert, kleinere Fehlst. auf d. Deckel ausgebessert, etw. stärker berieben u. bestoßen).  
 
VD 16 A 2948 (nur 1 Nachweis). Ossing, Antiphonale Monasteriense (in Kölner Beiträge zur Musikforsch., 39) S. 8ff. Aengenvoort, Quellen und Stud. zur Gesch. des Graduale Monast. S. 17ff. Bömer-Degering J 1052. - Der zweite der drei als "Opus Triplum" bekannten Choraldrucke des Hero Alopecius, der 1526 das Graduale und 1537 noch das Psalterium Monasteriense druckte, seine "einzige bedeutende Leistung, wahrscheinlich sein einziger Notendruck überhaupt". Sie sind die mit Abstand frühesten und bedeutendsten Choraldrucke in ganz West- und Norddeutschland (Aengenvoort S. 25f). Der Antiphonaldruck ist bei weitem das Umfangreichste der drei Werke (Graduale 295, Psalterium 182 Bl.). Der Druckauftrag des Münsterschen Domkapitels für dieses Werk erklärt sich daraus, daß nach der Vernichtung der liturgischen Bücher durch den Brand der Dombibliothek 1527 und den Wiedertäuferunruhen 1533-1537 "man vor dem Nichts stand". Auch erklärt das Vorliegen gedruckter Choralwerke die lange Eigenständigkeit der liturgischen Gesänge im Münsterland, die von der fränkisch-gallikan. und irisch-angelsächs. Praxis mehr als von dem römischen Gesang abhängig waren; "auch Einflüsse germanischen Volksgesanges zeigen sich deutlich... Exemplare des Graduale etc. waren noch bis etwa 1850 in Münster im Gebrauch. Noch 1829 stellte F.J.Antony die Münsterschen Singweisen den römischen und kölnischen gegenüber" (MGG IX, 906). Zur Ausstattung siehe Aengenvoort S. 36f: "Die gotischen Buchstaben des Textes haben eine solch blühende Lebendigkeit und fügen sich doch zu einer so übersichtlich ruhigen, harmonischen Flächigkeit zusammen, daß sie ebenbürtig neben die guten Erzeugnisse der gleichzeitigen Schriftkundst treten dürfen". Die 8 bildlichen Darstellungen des Titels (umrahmt von Puttensäulen) zeigen oben Christus auf der Schlange, die Ausgießung des hl. Geistes und Maria auf der Mondsichel, in der Mitte Matthäus und Markus u. unten die Erhöhte Paulusgestalt (weil Paulusdom Münster) eingerahmt von der Patmosdarstellung und der Vision Petri in Joppe. Der Antiphonaldruck kan eine noch größere Seltenheit beanspruchen als der Graduale-Druck (vgl. dazu Ossing S. 12 ausf.). - Titel knittrig, mit Einr. u. Loch u. Rd. unterlegt, letzt. Bl. aufgelegt, Vors. erneuert, Tls. fingerfl. u. einige Bl. fleckig, zahlr. Einrisse und Fehlst. im weißen Rand ausgebessert, wenige Bl. mit hinterlegt. Fehlst. mit geringem Textverl., im Ganzen aber für ein Gebrauchsbuch noch gut erhalten. Besitzverm. a. T. u. einige alte Ergänzungen, Zusätze u. Randnotizen.
 
Antiphonariu(m), | Bild Nr.1

Antiphonariu(m), | Bild Nr.1

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findet von 2. - 4. Mai 2024 statt



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