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Auktion 60
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60-4198 (Schulz,W.)
Der Tod des Pfarrers Dr. Friedrich Ludwig Weidig. Ein actenmäßiger und urkundlich belegter Beitrag zur Beurtheilung des geheimen Strafprozesses und der politischen Zustände Deutschlands. Zürich u. Winterthur, Vlg. des lit. Comptoirs 1843. 1 Bl., 132 S., 102 S. Mod. Pbd. mit aufgez. Deckeltitel.
Näf 86. Keller 124 u. 186. Holzmann-B. IV, 5538. Stammhammer I, 260. Erste Ausgabe. - Der Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig war eine der zentralen Figuren unter den hessischen Revolutionären. Weidig war es, der mit seiner Gruppe zahlreiche Flugschriften und vor allem den "Hessischen Landboten" produzierte und verbreitete, was nur mit der größten Gefahr möglich war. Alle Manuskripte, die Georg Büchner für den "Hessischen Landboten" anfertigte, wurden von Weidig überarbeitet, der zwar die hinreißende, scbonungslose Sprache Büchners schätzte, jedoch genau wußte, daß dieser Ton bei den Bauern kein Vertrauen fand. Trotz Büchners Verärgerung, erschienen die Beiträge nun mit Bibel-Sprüchen angereichert und einiger radikaler Worte beraubt und fanden dadurch ihre Wirkung. Am 21. April 1835 legte der bei der Verbreitung des "Hessischen Landboten" verhaftete Gießener Student Gustav Clemm ein umfassendes Geständnis ab, was auch zur Verhaftung Weidigs führte. Nach Darmstadt transportiert, wurde er dort von dem Hofgerichtsrat Georgi, den Weidig schon aus früheren Prozessen unliebsam kannte, unter entwürdigenden, brutalen Methoden vernommen und im Arresthaus eingekerkert. Das Ende des Prozesses erlebte Weidig nicht mehr. Er nahm sich am 23. Februar 1837 völlig verzweifelt das Leben. Der Bericht von Wilhelm Schulz mit einem Anhang von Akten ist ein offener Angriff auf den Weidig-Prozeß und die unerhörten Umstände, unter denen der Angeklagte zwei Jahre in Darmstadt vor seinem Richter stand. - Stockfleckig. - Selten.

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Nächste Auktion 141
findet am 3. - 5. Dezember 2025 statt
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