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Auktion 56
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56-2766 Rueff,J.
Hebammen Buch, daraus man alle Heimligkeit desz Weiblichen Geschlechts erlehrnen, welcherley Gestalt der Mensch in Mutter Leib empfangen, zunimpt unnd geboren wirdt ... Jetzundt aber von newem gebessert, mit schönen Figuren gezieret, Sampt einem nützlichen Anhang, von Cur und Pflegung der newgebornen Kindtlein. Ffm., Corvinus 1580. 4°. Titel in rot und schwarz mit halbseitiger Titelvignette in Holzschnitt u. mit 74, teilweise ganzseitigen Holzschnitten von Jost Amman im Text. 4 Bl., 249 (recte 259), [5] S. Register, 2 leere Bl. Pergamentband d. Zt., mit zwei (statt vier) Schliessbändern. (Bestaubt und minimal fleckig).
VD 16 R 3578. Durling 3979 (inkomplett). Ammann 30. Waller 8305. Hirsch/H. V, 914. - Die zweite, mit Jost Ammans Holzschnitten illustrierte Ausgabe in deutscher Sprache des ersten gedruckten Schweizer Hebammenbuchs. Gedruckt wurde es zuerst 1554 in Zürich als "Ein schön lustig Trostbüchle" und kurz danach in der lateinischen Uebersetzung als "De conceptu et generatione hominis". Der Frankfurter Verleger Siegmund Feyerabend veröffentlichte dann seine erste, mit einem vierzigseitigen Anhang "ander Theil dieses Hebammen Büchleins" vermehrte Ausgabe, die er mit neuen oder nachgestochenen Holzschnitten des Zürcher Künstlers Jost Amman neu illustrierte. Hatte sich das erste, durch Eucharius Rösslin 1513 herausgegebene, Hebammenbuch vor allem an die Hebammen gerichtet, wandte sich Rueff mit seinem auch an die Arztkollegen. Der Anlass zur Niederschrift dieses Hebammenlehrbuchs war Rueffs Verpflichtung durch die Räte der Stadt im Jahr 1552, die zürcherischen Hebammen zu instruieren, zu examinieren, zu überwachen und sie bei Geburtskomplikationen zu beraten. Der Stadtschnittarzt, Dramatiker und Freund Conrad Gesners, Jacob Rueff verfügte aus direkter Erfahrung "über viel mehr eigenes Wissen und Können als der Arzt Rösslin ... seinen Vesal kennt und auf anatomisches Verständnis drängt" (Karl Sudhoff). Rueff greift weiter aus als Rösslin, indem er die Zeugung und Embryonalentwicklung in seinem Buch mitbehandelt und auch die neuen anatomischen Erkenntnise Vesals einfliessen lässt. Das Fehlen der - bei Rösslin vorhandenen - Erörterung der Säuglingskrankheiten in den Zürcher Ausgaben, wurde erst durch die Frankfurter Ausgaben von 1580 und 1588 korrigiert. Dieser Anhang bietet nebst den praktischen Ratschlägen für den Umgang mit Neugeborenen eine zwölfseitige, in Reime gefasste Underweisung wie sich die Schwangern Frawen halten sollen. Die berühmten, grossenteils gänzlich neuen Holzschnitte Jost Ammans (1539-1591) illustrieren auf dem vierten Bl. recto eine Entbindung, im Hintergrund bemühen sich zwei Astrologen die Zukunft des Neugeborenen aus den Sternen zu deuten, zahlreiche Darstellungen zeigen Föten, gynäkologische Instrumente, Missgeburten sowie anatomische Details. Ausserdem wird im Text eine auch auf dem Titel enthaltene Gesamtansicht einer Wochenstube wiederholt. Nach mehreren deutschen und lateinischen Ausgaben erschien 1637 auch eine englische Uebersetzung. - Etwas gebräunt wie üblich, erstes fliegendes Bl. bestaubt, zwei kurze Einrisse auf Bl. 229/230 alt unschön überklebt, insgesamt ein sehr gut erhaltenes und komplettes Exemplar dieser recht seltenen Ausgabe.

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Nächste Auktion 141
findet am 3. - 5. Dezember 2025 statt
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