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57-4749

Göring, Hermann,


 
enger Weggefährte Hitlers, preußischer Ministerpräsident, Reichstagspräsident, seit 1938 Generalfeldmarschall, seit Juli 1940 Reichsmarschall, Selbstmord kurz vor seiner Hinrichtung in Nürnberg (1893-1946). Eigenhänd. Schriftstück aus dem Nürnberger Prozess, nicht dat., in Bleistift (höchstwahrscheinlich vom 24. Juli 1946). 1 Bl. 22,5 x 20,4 cm. Einseitige Nachricht mit Unterschriftskürzel und auf der Rückseite der Namenszug des Adressaten "Dr. Hensel" (=Carl Haensel): "Rauschnigg lügt wie kein Zweiter. Er war nie Vertrauter Hitlers und hatte höchstens 4-5 kürzere Unterredungen mit Hitler. Dafür werde ich eine Reihe einwandfreier Zeugen benennen können, besonders ganz klar für die nur wenigen (unterstrichen) und kurzen Unterredungen (unterstrichen), die R. mit Hitler hatte. Ich würde diese Zeugen dann beantragen. G." Zweifach gefalt., in beschäd. Briefumschlag mit Haensels hs. Vermerk "Goering Brief". - Dazu: Eh. Nachfrage von Dr. Haensel mit Unterschrift in Bleistift und mit Görings eh. Kurzantwort u. Unterschriftskürzel: "Ist Ihnen mit Herrn Stahmer eine Besprechung Mittwoch oder Donnerstag abend genehm? Ra. Dr. Haensel". "ja G". 4°. 1 Bl., einseit. beschrieben u. zweifach gefalt. - Haensel,C. Das Gericht vertagt sich. Aus dem Tagebuch eines Nürnberger Verteidigers. Hamburg, Claassen (1950). 346 S., 1 Bl. Olwd. - Erste Ausgabe. WG 2/31.  
 
Aus dem Nachlaß des Juristen und Schriftstellers ("Der Kampf ums Matterhorn") Carl Haensel (1889-1968). Seit 1. April 1946 war er mit Rechtsanwalt Horst Pelckmann vom Internationalen Militärgerichtshof bestellter Pflichtverteidiger der SS. Den Vorgang mit Hermann Göhring, der wohl (nach Recherchen aufgrund der Prozessprotokolle) am 24. Juli 1946 stattfand, beschreibt Haensel ausführlich in seinen beiliegenden Nürnberger Erinnerungen. Der von Göring erwähnte Hermann Rauschning (nicht Rauschnigg, 1887-1982) war seit 1931 NSDAP-Mitglied und 1933/34 Senatspräsident von Danzig. Nach Zerwürfnissen mit der Partei zum Rücktritt gezwungen, emigrierte er 1936 in die Schweiz. Weltweites Aufsehen erregte er 1938 mit seinen Büchern "Die Revolution des Nihilismus" und 1939 mit "Gespräche mit Hitler", die für lange Jahre der internationalen Forschung als wichtige Quelle dienten. Erst Jahrzehnte später konnten die "Gespräche" eindeutig als Fälschung eingeordnet werden. So ist Görings vehemente Ablehnung Rauschnings als Zeugen im Nachhinein als historisch richtig zu bewerten. Der von Haensel erwähnte Rechtsanwalt Dr. Otto Stahmer war Richter in Kiel und Verteidiger Görings, eines Hauptverantwortlichen für die NS-Verbrechen. Beiliegen: Memorandum des Internationalen Militärgerichtshofs vom 24. Mai 1946. Maschinenschriftlich auf einem Bogen des "General Secretary" u. unterschrieben von John E.Ray. 4°. 1 Bl., einseit. beschrieben u. gefalt.: The Tribunal on 22. May 1946 made the following decision upon your application: "Request of Dr. Pelckmann, Counsel for the SS, to send his associate, Dr. Haensl, to Switzerland for the purpose of studying and conferring with psychologists: The Tribunal denied this request". - 2 Bl. Beglaubigungen des U.S.-Office und der französ. Delegation am Internationalen Militärgerichtshof vom 12. u. 14. März 1947 für Dr. Haensel. - Ausweiskarte von Dr. Haensel über die Registrierung beim Arbeitsamt Nürnberg, mit 2 Anlagen.
 
Göring, Hermann, | Bild Nr.1

Göring, Hermann, | Bild Nr.1

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findet von 2. - 4. Mai 2024 statt



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