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Auktionshaus Kiefer
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Auction 134
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134-203 Die Chronica von der hilliger Stat Coellen.
Estimate: 2.700,00 €
(Auf dem letzten Blatt:) Köln, Johann Koelhoff, o.D. (=23. August 1499). Fol. Gotische Type; 49 Zeilen und 2 Kopfzeilen, teilweise zweispaltig gedruckt. Grösseres Fragment von 311 Bl. (von 368 Bl.; ein vollständiges Exemplar würde folgende Lagenzählung aufweisen: A-B, A-I6, K10, L-Z6, a-d6, e4f-z6, aa-nn6; vorliegendem Exemplar fehlen folgenden Lagen und Einzelblätter: A-B, D2 und 5, H2 und 5, K5-9, L1, P4, Z3-4, e3, f2-4 und 6, h, i, k2 und 5, s2, t2 und 5, ee5, nn2 und die beiden letzten weissen nn5-6). Mit hunderten von (meist wiederholten) Textholzschnitten, dabei einige blattgrosse. Moderner Kalblederband (sign. Hedberg) im Stil des 15. Jhs. mit goldgeprägtem Rückentitel und blindgeprägtem Deckeldekor. (Rücken etwas verblasst).
ISTC Nr. ic00476000. GKW 6683. BMC I, 299 (IB 5073 und IB.5074). Goff C-476. Einzige Inkunabelausgabe des berühmtesten Denkmals des altkölnischen Dialekts und - neben der "Sachsen-Chronik" - das bedeutendste niederdeutsche Geschichtswerk der Frühdruckzeit. Auf fol. 311 das wichtige Kapitel über die Erfindung der Buchdruckerkunst, mit namentlicher Erwähnung Gutenbergs. Die holländischen Donate (in Xylographie! Also nicht mit Einzeltypen gedruckt) werden als Vorläufer erwähnt. Nach Angabe des ungenannten Verfassers (ein Schulmeister Johann Stump von Reheinbach soll das Werk für Koelhoff geschrieben haben, während GKW einen unbekannten Kölner Dominikaner erwähnt) geht der Inhalt dieses Kapitels auf den ersten Kölner Drucker, Ulrich Zell, zurück, der 1466 zu drucken begonnen hatte, also ein Zeitgenosse Gutenbergs war. (vgl. dazu ausführlich: Hind, History of Woodcut I, S. 207). Die Illustration soll von drei verschiedenen Künstlern stammen. Sie umfasst grosse Holzschnitt mit im Text beschriebenen Szenen. Auf einigen Holzschnitten ist die Stadt Köln gezeigt. Die meisten Holzschnitte sind stereotype Portraits. Vorliegendem Exemplar fehlen die meisten Wappenholzschnitte, insbesondere der besonders attraktive doppelblattgrosse Holzschnitt mit dem doppelköpfigen Reichsadler. Wahrlich kein gutes Exemplar - aber die meisten Exemplare, die sich erhalten haben, sind unvollständig und schlecht erhalten! Es fehlen die ersten 12 unnum. Bl. Mit dem ersten Titel und dem Register. Zahlreiche Ausrisse, alle alt unterlegt, immer mit Text- und Bildverlust, teils mit handschriftlichen "Faksimiles" ergänzt. Bei einer sehr grossen Anzahl Blätter ist der Unterrand ergänzt (teils die untereste Textzeile berührend). Randeinrisse beim Binden mit Transparentpapier überklebt. Durchgehend schmutzfleckig, teils mit Rotstiftkritzeleien. Langer Besitzeintrag von Baron Per Hierta, Främmestad, mit Datum von 1896.
   
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Estimate:
2.700,00 €
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