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Auktionshaus Kiefer
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57-179 Niederländisches Stunden- und Gebetbuch.
Diözese Utrecht, um 1400. Pergament. Neuere Folierung. 147 (von?) Bl. Blattgröße 16,7 x 12 cm. Schriftspiegel 8,5 x 6,2 cm, 14 Zeilen. Schrift: Schöne kräftige Textura in schwarzer Tinte, sehr einheitlich. Buchschmuck: l. Zum Grundbestand gehören 9 Zierseiten, textumfassend gerahmt, und ein sehr reichhaltiger Initialschmuck. 2. Aus der Zeit um 1500 stammen 6 ganzseitige Miniaturen (2 davon auf den Innendeckel). Brauner Kalblederband mit Blindprägung im Stil d. 16. Jh, (Leicht berieben).
Inhalt ganz in niederländischer Sprache: Bl. l r - 33r Marienoffizium, lückenhaft; 34r - 48r die 7 Bußpsalmen (Anfang von PS. l fehlt); 48r - 62v Allerheiligenlitanei mit Gebeten (mit für das Bistum Utrecht spezifischen Heiligen); 63r - 87v Spiegel des Sünders (aszetischer Traktat), Beginn fehlt (kleines Stück);88r - 147v Gebete und Andachten, (88r - 120r) an Gottvater und Jesus gerichtet, (120r - 147v) Mariengebete (einige Ausnahmen zum 1. Teil gehörig). Der Anfang des letzten Gebets fehlt, sonst anscheinend keine Textlücken. Mehrere Reimgebete (l 17r - 118r, 144v - 147v). Bemerkenswerte Gebetsammlung, die - besonders im 1. Teil - nach Inhalt und Frömmigkeitsstil der Devotio moderna verpflichtet ist. Die Handschrift ist für den Gebrauch in einer männlichen Ordensgemeinschaft bestimmt. Buchschmuck: Grundbestand der Hs. ohne Bildhaftes, jedoch reiche omamentale Ausstattung: 9 die Seiten umgebende Zierrahmen, davon 3 (19r, 93r, 139r) aufwendiger: 4-zeilige blaue Initialen mit weißem Dekor auf Goldgrund, einzelne gerade Zierstäbe (aus Gold, Blau und Altrosa zusammengesetzt), verbunden mit Dornblättem u. Weinblattranken bzw. Ranken mit dreiteiligen abgerundeten Blättern, diese auch auf den Fonds der Initialen (s;,Abb.19r). Die übrigen (105 v, 109r, 118r, 120v, 132v, 144v) mit aus Gold und farbigen Teilen zusammengesetzten Elementen rechteckig gerahmt; die Rahmen mit kleinen Zweigen und Blüten besetzt; die Initialen in Gold auf blau-rosa Grund. Blau-rosa und mit unregelmäßig gezackten und ausgeschweiften Rändern sind auch die Fonds der 71 zweizeiligen Goldinitialen. Bei den einzeiligen Zierinitialen wechseln ca. 300 goldene (Blattgold wie alle Goldpartien) mit ebenso vielen blauen in regelmäßigem Wechsel ab, die einen mit grau-grünem, die anderen mit rotem Fleuronneebesatz. Das Gold ist stellenweise etwas oxydiert. Etwa um 1500 wurde die Hs., dem Zeitgeschmack entsprechend, mit Miniaturen in Deckfarben und Gold ausgestattet: 1r Madonna mit Kind, 7v Johannes der Täufer, 11v Barbara, 33v Katharina (Abb.) Die ca. 9 x 6,5 cm großen ansprechenden Darstellungen wurden ganz oder größtenteils auf leergebliebene Seiten gemalt. Lediglich für das Eingangsbild wurde ein neues Blatt verwendet. Um die Miniaturen dem Buch anzupassen, erhielten sie Rahmen nach Vorbildern der vorhandenen Zierseiten. Abgesehen von der Madonna mit Kind gibt es keine Entsprechungen zwischen Text und Bild. Das starke Bestreben der äußeren Anpassung von Alt und Neu ist auch daran zu erkennen, dass bei den Miniaturen 7v und 33v je eine Textzeile eingerügt wurde ohne Zusammenhang mit dem folgenden Text, offenbar nur, um der Miniatur auf 11v zu entsprechen, in der zwei ursprüngliche Textzeilen integriert sind. Zwei weitere Miniaturen auf Pergament (je 12,5 x 8 cm), bis zum Bildrand beschnitten und mit einigen Bereibungen, sind innen auf die Einbanddeckel geklebt: vom Darstellung Jesu im Tempel, hinten vermutlich ein Motiv aus der Legende des Evangelisten Johannes. Entstehungszeit wohl auch um 1500, jedoch wahrscheinlich französischer Herkunft.
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Nächste Auktion 133
findet von 2. - 4. Mai 2024 statt
NEU:
KIEFER Pforzheim
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