2018-475
Gall,F.J.
Lehre über die Verrichtungen des Gehirns, nach dessen zu Dresden gehaltenen Vorlesungen in einer faßlichen Ordnung mit gewissenhafter Treue dargestellt von einem unbefangenen Zuhörer (d.i. K.A.Blöde). Dresden, Arnold 1805. Mit mehrf. gefalt. Kupfertafel. XVI, 152 S. Mod. Lwd. mit Rsch.
Engelmann 184. Vgl. zu Gall NDB VI, 42. Erste Ausgabe dieser Bearbeitung. - Der Arzt und Hirnforscher Franz Joseph Gall (1 758-1828) entwickelte eine eigene Lehre, die im Grundprinzip Lavaters Physiognomie vergleichbar ist: er versuchte, aus der Schädelform Rückschlüsse auf Charakter und Anlagen zu ziehen. Gall war stets sehr umstritten, aber sein Einfluß auf seine Zeitgenossen Hufeland, Goethe, George Sand etc. war außerordentlich. - Titel tls. fl. u. mit gr. Eckabriss (Buchstabenverlust). Portrait a. T. verso mont. Etw. gebräunt, die Taf. tls. wasserrandig. - Dabei: Ders. Vorlesungen über die Verrichtungen des Gehirns und die Möglichkeit die Anlagen mehrerer Geistes- und Gemüthseigenschaften an dem Baue des Schädels der Menschen und Thiere zu erkennen. Hrsg. von H.G.C.v.Selpert. Bln., Unger 1805. 2 Bl., 132 S. Mod. Pbd. - Vgl. Hirsch-H. II, 669f. - Erste Ausgabe dieser Vorlesung über die nach ihm benannten Schädellehre, die Gall seit seinem Weggang aus Wien 1805 auf zahlreichen Vortragsreisen durch Deutschland, Dänemark, Holland und die Schweiz einem breiten Publikum präsentierte.
